Februar

Brauchtum im Februar/Feber

2.Februar – IMBOLC - LICHTMESS

Fest des Lichts - Rückkehr der Göttin Brigid

Imbolc ist im achtspeichigen Rad der Sonnen-und Mondfeste des Jahreskreislaufs das erste Mondfest nach der dunklen Jahreszeit. Nach der modernen kirchlichen Tradition, fällt dieses Fest auf den 2.Februar. Ursprünglich orientierte sich das Fest aber am Mond und war daher veränderlich. Welche Mondphase für das IMBOLC Fest ausschlaggebend war, ist nicht genau überliefert. Die Angaben reichen von Vollmond über Neumond bis zu Halbmond........
Ich glaube, angesichts der Bedeutung von IMBOLC als Fest des zunehmenden Lichts, dass man IMBOLC zur Zeit des zunehmenden Halbmonds oder der aufsteigenden Mondsichel gefeiert hat, also nach dem Neumond.

Imbolc ist das Fest der Wiederkehr der Göttin Brigid, Göttin des Lichts, die auf einem Hirsch reitend über das Land zieht. Nun werden die Tage wieder spürbar länger, die ersten Anzeichen einer wiederaufkeimenden Vegetation sind sichtbar und spürbar, die Dunkelheit weicht. Diese Zeit ist eine Zeit der Reinigung, lateinisch „februare“. Im frühen römischen Kalender war der Februar der letzte Monat des Jahres, und so wurde unter anderem noch einmal kräftig geräuchert, um den letzten Mist, und alles Unreine loszuwerden, bevor das neue Jahr begann. Die Bezeichnung „Februar“ geht zurück auf die römische Göttin Juno Februata, die Göttin der Liebesleidenschaft und Fruchtbarkeit.


Die wichtigsten Pflanzen des Februars sind das SCHNEEGLÖCKCHEN (galanthus nivalis),
Attribut der Göttin des Lichts, und die BIRKE.
Die Säfte beginnen wieder zu fließen, die schlafenden Samen werden geweckt und das Wachstum beginnt. Traditionell wird zu dieser Zeit BIRKENSAFT gezapft (März) und als "Frühjahrselixier" getrunken. Die Kelten ließen diesen Saft zu Birkenmet vergären. Bei den nordeuropäischen und sibirischen Stämmen reinigte man sich mit Schwitzbädern und schlug den Körper mit Birkenruten. Zur Reinigung des Hauses wurde mit Birkenreisig-Besen ausgekehrt.
Das Schneeglöckchen ist die erste blühende Pflanze, die das Aufsteigen der Fruchtbarkeitsgöttin aus der Unterwelt anzeigt, die der Vegetation nun auch sichtbar wieder neues Leben einhaucht. Weitere Lichtmess-Pflanzen sind Märzenbecher, Krokus und Winterlinge.

Kirchliche Tradition

Nach den Regeln der Juden und Christen hieß es, dass Frauen vierzig Tage lang nach der Geburt "gereinigt" werden müssten, weil sie durch die Geburt unrein wären. Dabei gab es nur bei der Geburt von Söhnen eine Reinigungszeit von 40 Tagen; bei der Geburt von Töchtern, da diese als doppelt so unrein angesehen wurden, hat sich die Reinigungszeit auf 80 Tage ausgedehnt. So feierte  feierte man zu diesem Termin, 40 Tage nach Weihnachten, das Fest der Reinigung, Lichtmess. Die christlichen Autoritäten waren sich bewusst, dass es hier bereits ein heidnisches Fest gab. In der Literatur findet man die Aussage von Kirchenautoritäten, dass "die Heiden" zu einer bestimmten Zeit in der Vergangenheit nach Rom gingen und "Kerzen verbrannten zu Ehren dieser Frau Februa". "Februa" kann auch die römische Göttin "Juno Februata" bezeichnen, die als jungfräuliche Mutter des Mars gefeiert wurde (ähnlich der Jungfrau Maria).
In der kirchlichen Tradition findet zu Maria Lichtmess die Kerzenweihe statt. Die Menschen brachten schön verzierte Kerzen in den Gottesdienst, wo sie geweiht wurden, und dann im Zuge des nächsten Jahres bei verschiedenen Anlässen angezündet wurden.

 

Brauchtum aus der Region Bad Blumau

Früher machten die Knechte und Mägde an diesem Tag ihren Postenwechsel, das heißt, sie mussten sich entscheiden, ob sie bei ihrem derzeitigen Bauern verbleiben oder doch lieber die Stelle wechseln wollten. Auch wurde zu Lichtmess der „Stuhlzins“ eingehoben, die Steuer für die Bänke in der Kirche.

Eine Lichtmess-Geschichte
Die Magd in der Familie bekam als Zahlung normalerweise ihren Lohn in Form von Münzen, die in einen Strumpf gefüllt waren. Einmal jedoch wurde sie mit Papiergeld entlohnt. Die Magd war entrüstet, sprach tagelang kein Wort, und beschwerte sich bei den Nachbarn, sie hätte heuer nur nutzloses Papier bekommen und nicht den Lohn, der ihr zusteht. Schließlich fand man heraus, warum sich die Magd so eigenartig verhielt. Schließlich hat sie das Papiergeld durch Münzen ersetzt bekommen (erzählt von Heschl Josef, Kleinsteinbach).

Wetter: Murmeltiertag - Lostag
Der 2.Februar ist traditionell ein Wetter-Lostag. Die Kelten waren der Meinung, dass man durch das Verhalten der Bären das Wetter der kommenden Wochen vorhersagen könne. Kommt der Bär aus seiner Höhle heraus und kehrt kurz darauf wieder dorthin zurück, weil es ihm zu hell ist, dauert der Winter noch an.
In den USA spielt das Murmeltier an diesem Tag eine besondere Rolle: Wenn am so genannten Murmeltiertag (groundhog day) die Murmeltiere aus ihrem Bau kommen und gleich darauf wieder dorthin zurückkehren, nimmt man an, dass der Winter noch sechs Wochen lang dauern wird. Bleibt das Murmeltier jedoch im Freien, kann man davon ausgehen, dass der Winter bald vorbei sein wird. Berühmt geworden ist in diesem Zusammenhang ein Murmeltier names „Phil“ in Punxsutawney, Pennsylvania, welches dort alljährlich seinen großen Murmeltiertag-Auftritt hat.


„Ist´s zu Lichtmess hell und rein, wird´s ein langer Winter sein. Wenn es aber stürmt und schneit, ist das Frühjahr nicht mehr weit“ (alte Bauernregel).